Birgit Baltner

Labrador-Retriever vom Aggenstein

C-Wurf, Tag 34 und 35: Die wollen nur spielen – oder? – Labradorwelpen vom Aggenstein

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Der ein oder andere Besucher (m/w/d) guckt schon Mal leicht besorgt angesichts solcher Bilder: Da werden Schwänzchen gezogen, Ohren gezupft, Bäuche gekniffen – und ab und zu ertönt ein lautes Fiepsen durch die Welpenstube. Wird’s dann gefährlich?

Die Antwort lautet ganz einfach: Nein. Nicht nur aus Erfahrung, wir haben auch in den einschlägigen Hundeforen geschnuppert. Ergebnis: Es sind keine Fälle bekannt, in denen sich Welpen wirklich ernsthaften Schaden zugefügt hätten. Und das ist kein Wunder, sondern ganz einfach von der Natur so vorgesehen.

Welpen spielen und raufen, um sich aufs richtige Hundeleben vorzubereiten. Unsere Labradorwelpen sind jetzt fünf Wochen alt. In dieser Phase geschieht alles noch sehr spielerisch, ausprobierend und gleichberechtigt. Es gibt keine unterlegenen Welpen, mal ist der eine oben, mal die andere.

Entscheidend ist: Wenn der Unterlegene Schmerz signalisiert, also etwa durch Fiepen, hört der Angreifer auf und wendet sich anderen Dingen zu. Das ist die vielbeschworene Beißhemmung. Und genau die verhindert, dass die Welpen sich ernsthaften Schaden zufügen.

Etwa ab der achten Woche sind Raufereien Teil der ganz normalen Sozialisation. Sie dienen dann auch dazu, die Rangfolge der Hunde festzulegen. Darum ist es auch wichtig, dass unsere Welpen Kontakt zu anderen Hunden haben, sie lernen dann von diesen das richtige Verhalten. Und zwar in einer entscheidenden Lebensphase. Bleibt der Welpe ohne Begegnung mit Artgenossen, lässt sich die Sozialisation später nicht mehr aufholen.

So, und jetzt kommt etwas entscheidend Wichtiges: Die Welpen lernen zunächst nur die Beißhemmung unter Hunden. Dass auch Menschen kein Futter sind, müssen wir ihnen beibringen. Dabei hilft es ungemein, wenn man die Kleinen von Anfang an nicht an sich rumnagen lässt. Erwischt der Welpe sogar eine Stelle, an der es weh tut (Zehen, Finger, etc.), dann sollte ihnen das deutlich signalisiert werden („AUA!“). So lernt der Welpe, was er anknabbern darf und was nicht.

Nicht vergessen: Solche Erziehungsmaßnahmen sind keine Strafe für den Hund, sondern eine Wohltat. Denn er bewegt sich am liebsten in einem klaren Rahmen, innerhalb dessen er genau weiß, was er darf und was nicht. Wer seinem Welpen die Beißhemmung beibringt, tut ihm daher etwas Gutes!

 

 

Ein Kommentar

  1. Richtig guter Blogeintrag, vielen Dank dafür, den sollte sich der ein oder andere Welpen Besitzer mal aufmerksam durchlesen und dann auch praktisch umsetzen, denn der Welpe bleibt kein Welpe und da frag ich mich manchmal schon, ob sie dann auch noch den ausgewachsenen Labrador zum Schutz auf den Arm nehmen oder glauben nur weil er jetzt Erwachsen ist,ist er sozialisiert???

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